Im Oktober war ich zu Besuch beim Munich Super Cross. Eine coole Veranstaltung, bei der der Jedermann- und Amateursport in Mittelpunkt steht. Perfektes Herbstwetter, Bier und Brezen, sich beim Rennen richtig weh tun, bei den steilen Anstiegen wegrutschen und dabei lachen… Diese Atmosphäre im Münchner Olympiapark begeisterte nicht nur die Sportler selbst sondern auch zahlreiche Spaziergänger und Ausflügler, die am Streckenrand stehen blieben und über das Können der Crossfahrer staunten. Im Rahmen dessen findet seit 4 Jahren das Abschlussrennen der Kinderrennserie „MTB-Isarcup“ statt. 169 Kinder-Starter waren heuer in dieser herausragenden Kulisse am Start.
Und trotzdem muss ich mir immer wieder anhören: „Die Kinder von heute wollen ja nicht mehr raus…nur Computer und wenn überhaupt noch Fußball… Da kann man nichts machen.“ Diese frustrierte Haltung vieler erwachsener Radfahrer ärgert mich. Dies gilt oft als Begründung, warum man im Verein kein Training anbietet oder Rennen absagt. Aus eigener Erfahrung muss ich aber sagen: Sobald man etwas anbietet kommen die Kids! Nach einer ziemlichen Durststrecke in Deutschland nach den Dopingaffären sind viele Leute wieder offen für den Radsport. Man muss sie nur abholen.
Mein Mann, Christian, ist dabei höchst motiviert und auch ebenso erfolgreich. Zusammen haben wir uns vor einigen Jahren überlegt, wie wir den Radsport als Hobby Kindern näher bringen könnten. Schnell waren wir uns sicher: Vereinstraining ist der Schüssel! Es muss Spaß machen und immer am gleichen Ort zur gleichen Zeit stattfinden. So sind aus 6 Kids beim RSV Irschenberg innerhalb von 4 Jahren 70 Kids geworden, die regelmäßig zum Training kommen.
Zurück zum MTB-Isarcup: Diese Rennserie entstand vor allem aus der Überlegung, was man machen muss, um Kindern und ihren Familien den Einstieg zum Radsport zu erleichtern. Unser Konzept ist einfach: MTB und einfache Strecken, damit man mit jedem Rad spontan ohne besondere Skills teilnehmen kann. Rennserie bei verschiedenen Vereinen, die ihre eigenen Rennen veranstalten, damit das Vereinsleben angekurbelt wird und die Kids einen Ansporn haben bei den nächsten Rennen wieder dabei zu sein. Dazu kommen die einfache Anmeldung ohne Lizenz, Preise für alle Teilnehmer und fertig ist das Grundrezept für mehr Nachwuchs. Besonders stolz sind wir, dass wir so auch zahlreiche Kinder für den Radsport gewinnen konnten, deren Eltern vorher keine besondere Verbindung dazu hatten.
Nach diesem Jahr ist meine Karriere beendet und ich freu mich den jungen Fahrerinnen und Fahrern etwas von meinen Erfahrungen weiter zu geben. Aber Achtung: Ausschlaggebend ist nicht, dass man sich im Sport besonders gut auskennt – wichtig ist, dass man einfach etwas macht!
Lajos 29. November 2017
Tolle Arbeit, weiter so und viel Erfolg! 🙂
Bernd 28. März 2018
Super Einsatz, alle Hochachtung. Weiter so!