Eigentlich gilt der vierte Platz ja als undankbar. Aber in diesem Fall freue ich mich sehr darüber beim Giro so weit vorne gewesen zu sein.
Das Rennen ging über 10 Tage durch Norditalien. Dabei waren die Strecken in diesem Jahr äußerst anspruchsvoll. Am eindrucksvollsten war sicherlich der legendäre Mortirolo mit seinen 12 Kilometern und durchschnittlich 13% zählt er zu den gefürchtetsten Anstiegen im Fahrerfeld. An diesem und auch den anderen Tagen der Bergetappen fühlte ich mich gut und beendete alle Etappen in der ersten Gruppe der Favoritinnen. Die Leistungsdichte ist insbesondere jetzt vor den Olympischen Spielen in Rio sehr hoch. Trotz der vielen Höhenmeter auf 10 Tagen lagen die ersten 6 Fahrerinnen sehr dicht zusammen. Tatiana Guderzo auf Platz 6 verlor auf die Siegerin Megan Guarnier lediglich 3:05 Minuten. Mir selbst fehlten 2:33.
Mein Team war super und half mir an den „einfachen“ Tagen Energie zu sparen und an den schweren Etappen die Berge in guter Position anzugreifen. Nach sehr intensiven und heißen 10 Tagen rückt man immer ein Stückchen näher zusammen. Dieses Jahr hat sich der Giro so entspannt angefühlt wie schon lange nicht mehr 😉 Ein riesiges DANKE an mein Team!
Für die nächsten Wochen und vor allem für Rio nehme ich mit, dass ich jeden Tag zu den besten Bergfahrerinnen gehörte. Jetzt habe ich den dritten Platz noch nicht geschafft, aber meine Hoffnungen auf eine Medaille dürfen konkreter werden.
Bis bald,
Eure Claudia