Der Flèche ist eines meiner Lieblingsrennen. Man weiß, dass der Schlussanstieg, die Mauer von Huy mit ihren 23% Steigung unendlich weh tun wird- und doch freut man sich darauf.
Ich fühlte mich gut, die Sonne schien, meine Mannschaft stand voll hinter mir und wir starteten optimistisch in die 137km. Das Rennen verlief kontrolliert, aber nicht optimal für mich. Nach wenigen Kilometern bildete sich eine Spitzengruppe, in der die großen Teams nicht vertreten waren. Es war stets abzusehen, dass sie ohne allzu große Anstrengungen wieder zurückgeholt werden würde. So ergab sich im Feld ein kontrolliert gemäßigtes Tempo ohne nennenswerte Attacken.
Das Rennen wurde erst auf den letzten 40km „eröffnet“. Das nun selektierte Hauptfeld bestand aus ca.40 Fahrerinnen. Alles spitzte sich aufs Finale zu. Nur noch zwei letzte Anstiege warteten auf uns. Mit viel Glück konnte ich einen Sturz bei den Positionskämpfen vor der Côte de Cherave vermeiden. Doch ich musste quasi stehen bleiben und ging an letzter Position in den Rennentscheidenden Anstieg. Von weit hinten konnte ich nur zusehen, wie sich Gruppe von sieben Fahrerinnen absetzte. Ich versuchte alles, um noch Anschluss zu finden, doch es war aussichtslos. Nach einer kurzen Abfahrt und wenigen flachen Kilometern ging es schließlich hinein in die Mauer von Huy. Ich versuchte den Frust über die verpasste Gruppe auszublenden und Kämpfte um jeden Meter. Anna van der Breggen hatte schon gewonnen und meine Beine brannten noch wie Feuer. Am Ende wurde ich 11te und bin zufrieden, auch wenn das Glück nicht immer auf meiner Seite war.
Jetzt freue ich mich auf ein Wochenende zu Hause.
Bis bald,
Eure Claudia